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All Muses are Dead

    20.7.–10.8.2023 – Ausstellung von Donna Volta Newmen
    In ihrer Einzelausstellung All Muses are Dead stellt Donna Volta Newmen die komplexen Charaktere und verborgene Geschichten der Künstler, Erfinder, politischen Drahtzieher und Mäzene in den Mittelpunkt, die sich hinter den unzähligen, oft anonymen Frauenporträts der westlichen Kunstgeschichte und ihrer Institutionen verbergen. Die druckgrafischen Portraits Newmens beharren auf der Autorschaft, Autonomie, (Selbst)Repräsentation und Subjektivität der dargestellten Personen. Newmens historische, ihr persönlich bekannte oder fiktionale Figuren sind störrisch, entziehen sich der vom male gaze geprägten Ideale von Schönheit und Anmut; sie zeigen sich rebellisch oder verletzlich, mal von Alter oder Erschöpfung gezeichnet, mal die eigene Erscheinung selbstbewusst zur Schau stellend. Die Individualität ihrer Subjekte wahrend bricht Newmen dabei mit der für die Druckgrafik charakteristischen seriellen Sprache der Radierung – Strichätzungen, Aquatinta, Mezzotinto und Kaltnadel – durch den Einsatz malerischer Elemente der Monotypie. Es entstehen keine Auflagen, sondern Einzelwerke. Indem Donna Volta Newmen mit ihren neuen Arbeiten der Muse den Tod erklärt, schafft sie nicht nur kritische (kunst)historische Bezüge auf weiblich zugeschriebene Rollenbilder, sondern zelebriert mit All Muses are Dead auch jene Persönlichkeiten, die aus der Kunsthistorie strukturell ausgeschlossen oder zur Muse reduziert wurden und deren widerständige Posen als subversive und emanzipatorische Gesten für gesellschaftliche und politische Veränderungsprozesse einstehen, in historischen wie auch in zeitgenössischen Kontexten der Selbstdarstellung und -inszenierung.

    20.7.–10.8.2023
    soft power
    Teilestraße 11–13, Hof 2
    12099 Berlin

     

    • DonnaVoltaNewmen_Bombastic-Sideeye (Detail),2023,Kaltnadelradierung-Monotypie,350gHahnemühleBütten,50x38_detail2: Donna Volta Newmen